Magdeburger Ring

autobahnähnliche Straße in Sachsen-Anhalt

Der Magdeburger Ring ist eine autobahnähnliche, zirka 14 km lange Schnellstraße im Stadtgebiet von Magdeburg. Sie ist als kreuzungsfreie Kraftfahrstraße mit zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung ohne Standstreifen ausgebaut. Im Volksmund wird sie meist Tangente oder Ring genannt. Auf der gesamten Strecke gilt im Stadtgebiet ein Tempolimit von 80 km/h. Täglich passieren den Magdeburger Ring rund 70.000 Fahrzeuge.[1]

Magdeburger Ring
B71B81B189
Basisdaten
Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge: 14 km

Bundesland:

Ausbauzustand: autobahnähnlich
Magdeburger Ring Höhe Adelheidring und Festung Ravelin II
Straßenverlauf
Landkreis Börde
Beginn der Kraftfahrstraße
als B189
(70)  Magdeburg-Zentrum A2 E30
Kreisfreie Stadt Magdeburg
Magdeburg-Sülzegrund
über Am Pfahlberg
über Pfahlberggraben
Symbol: Links Tankstelle
Symbol: LinksRechtsSymbol: LinksRechts Tankstelle
Magdeburg-Ebendorfer Chaussee B71
als B71
Symbol: Links Tankstelle
über Ebendorfer Chaussee
Magdeburg-Hundisburger Straße
Symbol: Rechts Tankstelle
Magdeburg-Mittagstraße
über Schrote
Magdeburg-Albert-Vater-Straße B1
Symbol: Rechts Tankstelle
über Albert-Vater-Straße
über Schrote
Magdeburg-Damaschkeplatz
über Damaschkeplatz
Magdeburg-Liebknechtstraße
über Liebknechtstraße
über Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg
über Sudenburger Wuhne
Magdeburg-Halberstädter Straße
über Halberstädter Straße
über Klinke
Magdeburg-Wiener Straße
über Wiener Straße
Magdeburg-Lemsdorfer Weg
über Lemsdorfer Weg
Magdeburg-Brenneckestraße
Symbol: Links Tankstelle
über Brenneckestraße
Magdeburg-Kirschweg
Symbol: Links Tankstelle
über Eulegraben
Magdeburg-Salbker Chaussee B71 L 562
Symbol: Rechts Tankstelle
als B81
Ende der Kraftfahrstraße
über Kleinen Wiesengraben
Magdeburg-Osterweddinger Chaussee
Landkreis Börde
(5)  Magdeburg-Sudenburg A14 E49
  • In Bau
  • In Planung
  • Verkehrsbeeinflussungsanlage
  • Geschichte

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    Die Bezeichnung „Ring“ ist historischen Ursprungs. Bereits im 19. Jahrhundert existierte eine Ringstraße, die als eine Art frühe Ortsumgehung westlich der Festungsanlagen in einem Halbkreis um die Stadt führte. Teile dieser alten Straßenführung sind noch vorhanden. Die Namen dieser zum Teil durch den Magdeburger Ring und Eisenbahnstrecken durchschnittenen Straßen tragen die Bezeichnung …ring. So der Sachsenring, Adelheidring, Editharing, Kaiser-Otto-Ring und Hohenstaufenring.

    Zu DDR-Zeiten wurde ein Verkehrskonzept entwickelt, welches den Durchgangsverkehr um die Innenstadt herumführen sollte. Andere Großstädte dieser Größenordnung nutzen oftmals das klassische Verkehrskonzept mit Innenstadt- und Außenstadtringen, um den Verkehr umzuleiten. Die eingeengte Lage der Innenstadt zwischen der Elbe und der zwischen Norden und Süden verlaufenden Eisenbahntrassen und das schmale, aber über 2 km lange Gebiet erforderte es, die Umlenkung des Verkehrs mit Hilfe von vier Tangenten umzusetzen. Dieses Großprojekt wurde trotz der viereckigen Form als „City-Ring“ bezeichnet und gilt als das wichtigste Element der innerstädtischen Infrastruktur, bestehend aus City-Ring Nord (Walther-Rathenau-Straße B 1), City-Ring Ost (Schleinufer, Steubenallee), City-Ring Süd (Am Fuchsberg) und City-Ring West (Magdeburger Ring B 71).[2] Durch die Form stellten die Eckknotenpunkte eine besondere Rolle dar und erforderten eine leistungsfähige Umsetzung. Diese Knotenpunkte gelten aber auch als Unfallschwerpunkt. Der Askanische Platz zum Beispiel ist mit fast 60 Unfällen im Jahr 2013 der unfallreichste Platz Magdeburgs.[3]

    Von den Tangenten war der Bau des Magdeburger Rings der einzige, der als Schnellstraße ausgeführt wurde. Der Bau begann 1970, das erste Teilstück vom Norden der Stadt aus bis in die Halberstädter Straße wurde 1974 freigegeben. Komplett fertiggestellt mitsamt Autobahnanschluss wurde sie 1975 im Rahmen eines Fünfjahresplans. Damals war die Straße noch nicht vollständig kreuzungsfrei, erst in den folgenden Jahren wurden die entsprechenden Anschlüsse und Brückenbauwerke geschaffen.

    Bis 2001 war der Ring komplett beleuchtet, jedoch wurde aufgrund der hohen Kosten und dringender Sparmaßnahmen die Beleuchtung abgestellt. Dank eines ausgeglichenen Haushalts und einer Umrüstung von Teilbereichen auf Leuchtdioden wurde im August 2014 beschlossen, dass der Ring nachts wieder komplett erleuchtet werden soll.[4] Im November 2014 wurde die Beleuchtung wieder aktiviert.

    Der Magdeburger Ring beginnt im Norden Magdeburgs direkt übergehend aus der vierstreifigen B 189 aus Stendal kommend und bleibt dabei durchgehend im Stadtgebiet als Nord-Süd-Tangente und Autobahnzubringer vierstreifig. Die Tangente ist kreuzungsfrei ausgebaut und verfügt als Anbindung an den Innenstadtverkehr über 15 Auf- und Abfahrten, von denen sich einige noch im Ausbau befinden.[5] Außerdem wird der Ring selbst von insgesamt zwölf Brücken überquert, fünf davon sind Fuß- und Radverkehrsbrücken.

    Das nördliche Ende markiert die Bundesautobahn 2 bei Barleben mit ihrer Anschlussstelle in Form eines Kleeblattkreuzes. Von dort aus verläuft der Ring teilweise ebenerdig weiter durch das Stadtgebiet, aber auch als Hochstraße, zum Beispiel als Überführung über diverse Straßen und Bahngleise.

     
    Magdeburger Ring als Hochstraße über die Halberstädter Straße

    Im Norden der Stadt, auf Höhe der Ebendorfer Chaussee, geht die B 71 aus Haldensleben kommend in die Stadtautobahn über. Der Magdeburger Ring ist im Stadtgebiet außerdem an die vierstreifige B 1 angeschlossen, die als Ost-West-Achse in Magdeburg fungiert. Ein weiterer Knotenpunkt im Stadtgebiet ist der Damaschkeplatz, über den der Magdeburger Ring hinweg führt. Ihn muss man passieren, wenn man aus den westlichen Stadtteilen oder von der Stadtautobahn aus direkt in die Innenstadt fahren möchte. Außerdem ist er zentraler Knotenpunkt für den ÖPNV, Bahn und (Fern-)Busverkehr. Er ist somit eine der meist befahrenen Kreuzungen der Stadt. Nach dem Durchqueren des südlichen Stadtgebiets trifft die Tangente auf die Bundesautobahn 14, welche wieder mit einem kleeblattförmigen Kreuzungsbauwerk angeschlossen ist. Weitergehend wird aus dem Magdeburger Ring die B 81 in Richtung Halberstadt.

     
    Magdeburger Ring mit Lärmschutzbebauung an der Zweigstelle B 71

    Lärmschutz

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    Durch die innerstädtische Lage gibt es Vorkehrungen, um Lärmemissionen vorzubeugen. Dazu gehört zum Beispiel die durchgehende Festlegung der Geschwindigkeit auf 80 km/h. Eine durchgehende Lärmschutzbebauung war nicht notwendig, da sie an vielen Stellen nur von einer Begrünung begleitet wird und nur mancherorts die Wohnbebauung bis an die Tangente heranreicht.

    Umweltzone

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    Seit dem 1. Januar 2013 besteht in der Magdeburger Innenstadt eine Umweltzone, in die nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren dürfen. Der Magdeburger Ring, der die Umweltzone genau in der Mitte von Norden nach Süden hin durchquert, ist von dieser Regelung jedoch ausgenommen. Auch die Maybachstraße ist von dieser Regelung ausgenommen, da die Busse den am Damaschkeplatz gelegenen Omnibusbahnhof über diese Straße anfahren und danach auf den Magdeburger Ring gelangen.

    Siehe auch

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    Commons: Magdeburger Ring – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Täglich 70.000 Fahrzeuge auf dem Magdeburger Ring. In: volksstimme.de, 22. Oktober 2014
    2. Verkehrskonzeption Innenstadt von 1997. In: magdeburg-tourist.de
    3. Die gefährlichste Kreuzung Magdeburgs: Der Askanische Platz. In: volksstimme.de, 21. Mai 2014
    4. Magdeburger Ring wird nachts wieder beleuchtet. In: magdeburg.de, August 2014
    5. Auf- und Abfahrt Lemsdorfer Weg im Bau bis September 2014. In: Volksstimme Magdeburg, 18. Januar 2013