Hank Marvin

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Hank Marvin (2007)
Hank Marvin (2005)
Hank Marvin, Skulptur von Victor Heyfron, 1964

Hank Brian Marvin (* 28. Oktober 1941 in Newcastle upon Tyne; bürgerlich Brian Robson Rankin) ist ein englischer Gitarrist und Songschreiber.

Hank Marvin gilt als einer der einflussreichsten Gitarristen der 1960er- und 1970er-Jahre. Bekannt wurde er als Gitarrist der Band von Cliff Richard, den Shadows (die sich zuvor „The Drifters“ nannten). Nach dem Beginn der Karriere mit den Shadows 1959 wandte sich Marvin 1969 einer Solokarriere zu und brachte eine Platte heraus, auf der er sang und Gitarre spielte. 1971 nahm er zusammen mit seinem Ex-Shadows-Bandkollegen Bruce Welch und John Farrar als „Marvin, Welch and Farrar“ zwei Alben auf (später folgte eine LP im Duo mit Farrar).

1970 wurden ihm nach einem Konzert in Paris vier Gitarren gestohlen, namentlich zwei Burns Marvin (eine Weiße und eine Greensunburst), sowie je eine Burns Doublesix und eine Baldwin Marvin. Diese Instrumente sind seitdem verschollen. Schockiert von diesem Erlebnis bat er Bruce Welch, ihm die seinerzeit verwendete Fender Stratocaster mit der Nummer 36346 zumindest leihweise bis zum Abschluss der Tournee zur Verfügung zu stellen.

1973 wurde Marvin Mitglied der Zeugen Jehovas, zog nach Perth, Australien um und trat später den wiedervereinigten „Shadows“ bei. 1982 hatte er seinen größten Hit als Solokünstler Don’t Talk. 1988 hatte er einen Gastauftritt vor rund 280.000 Besuchern in den Londoner Docklands bei einem riesigen Konzert von Jean Michel Jarre, das in den 1990er Jahren als „Destination Docklands“-Konzert bekannt wurde.

Als 1990 die Shadows auseinanderbrachen, verstärkte er seine Soloauftritte mit seiner Band, die aus Pete May (Schlagzeug), seinem Sohn Ben Marvin (zweite Leadgitarre bzw. Rhythmusgitarre), Warren Bennett (Sohn des Shadows-Schlagzeugers Brian Bennett an den Tasteninstrumenten bzw. zweite Rhythmusgitarre) und Mark Griffiths (Bass) bestand. Nach mehreren Auflösungen und Reunions waren die „Shadows“ mit Hank Marvin 2004 und 2005 auf großer Abschiedstournee.

Marvin spielt neben der Gitarre noch Banjo und Klavier. Den Beginn seiner Karriere bei den „Gordie Boys“ bzw. den „Railroaders“ bestritt Marvin mit einer Guyatone Antoria, die er selbst als Mischung aus Käseschneider und Brett („Cheesecutter and a plank“) bezeichnete.

Zu seinen Instrumenten zählen die Fender Stratocaster als auch die Burns London Hank Marvin Signature E-Gitarre. Marvins Markenzeichen war lange Zeit eine Fender Stratocaster in der Farbe Fiesta Red mit hellem Ahornhals, die ihm Cliff Richard eigens in den USA zum damaligen Preis von 180 Guineen bei Fender direkt bestellte, weil diese Gitarre damals in Europa nicht erhältlich war. Hank Marvin war von dem Tremolo mit dem üblichen Arm mehr als begeistert, nachdem er es – seinen eigenen Worten zufolge – der amerikanischen Ernährung (Zitat: “Maybe the american diet, all that steaks and eggs and milk. How can they bend the strings?”) zuschrieb, dass die dortigen Gitarristen ohne Bundwechsel die Töne so stark verschieben konnten. Mit den in England erhältlichen Saiten war das, so erzählt Marvin weiter, nicht möglich. Der tatsächliche Hintergrund besteht im Tremolo der Stratocaster, die ein Saitenbending nicht mehr erfordert. Die Firma Fender brachte später ein entsprechendes Signature Modell (made in Japan) auf den Markt. Bruce Welch benutzt diese legendäre Stratocaster (die kurzzeitig in weiß umgespritzt, aber dann doch wieder in den Originalzustand versetzt wurde) heute noch bei Auftritten.

Für den Titel Nivram verwendete Hank Marvin eine Gretsch „Country Gentleman“, für It’s a Man’s World kam die eigens dafür entwickelte Burns London „Double Six“ zum Einsatz. Bei „All Day“ wurden griechische Bouzukis verwendet. 1970 wurden ihm nach einem Konzert die Gitarren gestohlen, die seitdem als verschollen gelten. Verstärkertypen: VOX AC15 (Apache bis einschließlich Midnight), Vox AC30 (Verwendung bis zur LP The Shadows at Their Very Best, 1989), KCP Custom Amplifier, u. a. Verwendung bei Live-Gigs, dazu eine mit Kinman-Pickups ausgestattete Fender Stratocaster

Echoarten: Meazzi Echomatic, Meazzi Bandecho, Binson Trommelecho, EFTP Echoes from the past (digitalisierte Echos, über ALESIS Q20) und auch Alesis Qudraverb 2

Marvin spielt nicht nur E-Gitarre, sondern ist auch ein ausgezeichneter Pianist (siehe Titel „Stand up and say that“, „Kinda Cool“ sowie Coverversion von „Titles – Chariots of Fire“).

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
1969 Hank Marvin UK14
(2 Wo.)UK
1982 Words and Music UK66
(3 Wo.)UK
1992 Into the Light UK18
Gold
Gold

(10 Wo.)UK
1993 Heartbeat UK17
Gold
Gold

(9 Wo.)UK
1994 The Best of Hank Marvin and the Shadows UK19
Gold
Gold

(11 Wo.)UK
1995 Hank Plays Cliff UK33
Gold
Gold

(8 Wo.)UK
1996 Hank Plays Holly UK34
Gold
Gold

(9 Wo.)UK
1997 Hank Plays Live UK71
(1 Wo.)UK
Hank Marvin and the Shadows
Play Andrew Lloyd Webber and Tim Rice
UK41
Silber
Silber

(7 Wo.)UK
1998 Very Best Of – The First 40 Years UK56
Silber
Silber

(8 Wo.)UK
2000 Marvin at the Movies UK17
(7 Wo.)UK
2002 Guitar Player UK10
Silber
Silber

(8 Wo.)UK
2007 Guitar Man UK6
Silber
Silber

(6 Wo.)UK
2014 Hank UK8
(6 Wo.)UK
2017 Without a Word UK9
(5 Wo.)UK
2019 Gold UK9
(10 Wo.)UK

Weitere Alben

  • Guitar Syndicate (1977)
  • All Alone with Friends (1983)
  • Would You Believe It ... Plus (1994)
  • Handpicked (1995)
  • Another Side of Hank Marvin (1998)
  • Guitar Ballads (2004)
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
1969 Throw Down a Line
Cliff Richard & Hank Marvin
UK7
(9 Wo.)UK
1970 Joy of Living
Cliff & Hank
UK25
(8 Wo.)UK
1982 Don’t Talk
UK49
(4 Wo.)UK
1992 We Are the Champions
Hank Marvin feat. Brian May
UK66
(1 Wo.)UK

Im Jahr 1996 ehrten prominente Gitarristen der Rock- und Popmusik Hank Marvin mit einer Tribute-CD – Twang!: A Tribute to Hank Marvin & the Shadows.[3] Hierbei handelt es sich um Cover-Versionen ausgewählter Titel, gespielt unter anderem von Mark Knopfler, Brian May, Ritchie Blackmore, Peter Green, Keith Urban, der bereits um 1960 von Marvin beeinflusste[4] Neil Young und Peter Frampton.

Einzelnachweise

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  1. a b Hank Marvin in den britischen Charts
  2. Gold-/Platinauszeichnungen in UK (Datenbanksuche)
  3. Various Artists - Twang!: A Tribute to Hank Marvin & the Shadows Album Reviews, Songs & More | AllMusic. Abgerufen am 11. Januar 2023 (englisch).
  4. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 33.