Diskussion:Abfuhr (Mensur)
Dieser Artikel in seiner jetzigen Form ist nicht neutral. Vorgeschlagene Änderungen sind fett und kursiv:
Abfuhr bezeichnet in der Sprache der schlagenden Studentenverbindungen die von einer Seite einem Schläger vorgenommene, vorzeitige Beendigung einer studentischen Mensur.
Typische Gründe für eine Abfuhr (der für die Erklärung der Abfuhr Verantwortliche steht jeweils am Ende in Klammern):
- Eine Verletzung ("Blutiger"), die den Paukanten am Fortführen der Mensur hindert ("medizinische Abfuhr" durch den Paukarzt)
- Fortdauernde Verstöße des Paukanten gegen den Comment ("Technische Abfuhr" durch den Unparteiischen oder den Mensurconvent)
- Ein Mucken - auch Kniesen genannt - oder Liegenbleiben des Paukanten ("Abfuhr auf Moral" durch den Mensurconvent) - Unverständliche Fachsprache!
Während eine medizinische Abfuhr keinerlei Makel für den Paukanten darstellt (außer vielleicht die Kränkung des persönlichen Ehrgeizes), ist die Abfuhr durch den Mensurconvent eine ernste Sache Folge einer Regelverletzung. Die Konsequenzen hängen dabei von der Strenge der Mensurauffassung der jeweiligen Verbindung ab. In der Regel verliert der Betroffene eventuell von ihm bekleidete Chargen, also Vorstandsämter, und steht in der "Reinigung". Das heißt, er muss die schlechte Leistung durch eine weitere, einwandfreie Partie "bereinigen", bevor er die Mensur wiederholen kann. Konsequentes "Danebenfechten" (Erklärung?) kann die Mitgliedschaft in der Verbindung kosten.
Die Gründe für dieses Vorgehen liegen in den Zielen des Mensurfechtens begründet. Dabei handelt es sich Schlagende Studentenverbindungen betrachten die Mensur nicht als einen sportlichen Wettkampf mit Gewinner und Verlierer. Auch geht es nicht um Ehrenhändel (siehe dazu Satisfaktion).
Schlagende Verbindungen sehen die Mensur als ein Erziehungsmittel zur Persönlichkeitsbildung. Dabei gilt es nicht nur, sich Der schlagende Verbindungsstudent soll sich diszipliniert und sorgfältig vorzubereiten (für saubere Technik), sondern auch, der und lernen, einer körperlich bedrohlichen Situation gefasst entgegenzutreten und Ängste dabei seinen gesunden Selbsterhaltungstrieb zu überwinden (für ausgezeichnete Moral).
Schlagende Verbindungen sind der Überzeugung, dass die Ausbildung dieser Fähigkeiten den Studenten auf die Anforderungen des Lebens bestens zu Gelassenheit um Umgang mit riskanten Situationen vorbereitet und ihm dabei hilft, sich zu einer tragenden Säule der menschlichen Gesellschaft ein gesteigertes Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Siehe auch: Studentenverbindung, Korbschläger, Glockenschläger, Liste verbindungsstudentischer Begriffe.
Vorgeschlagene Änderungen bitte diskutieren, ggf. Alternativvorschläge unterbreiten und anschließend in den Artikel einfügen. 217.88.145.251 20:26, 4. Dez 2004 (CET)
Die Vorschläge sind durchaus wertvoll. Ich finde das prima, wenn sich jemand die Mühe macht, dieses Thema auch für Außenstehende verständlich werden zu lassen. Du hast Recht, da musste was geschehen. Deine Vorschläge beruhen natürlich auch noch auf einigen Missverständnissen, was Deine Aussage aber nicht abschwächt, sondern nur noch verstärkt. Ich kümmere mich da kurzfristig drum, weiß aber nicht, ob das noch heute klappt. Vielleicht hast Du inzwischen Lust, mal den Artikel Mensur (Studentenverbindung) anzusehen. Da habe ich gerade auf der Diskussionsseite ein interessantes und tiefschürfendes Gespräch mit Jesusfreund. Aber wir beide sind da zur Zeit ziemlich allein.--Rabe! 21:18, 4. Dez 2004 (CET)
- Ich sehe gerade, der Artikel ist blöderweise gesperrt. Da ist natürlich die Überarbeitung schwierig. meine Kommentare zu den vorgeschlagenen Änderungen:
- Prinzipiell konstruktiv, da sie die Verständlichkeit erhöhen und den Artikel für Außenstehende zugänglich machen.--Rabe! 12:37, 5. Dez 2004 (CET)
- "von einer Seite": Die Abfuhr ist immer einseitig, das heißt, eine der beiden beteiligten Verbindungen sagt "Danke für gehabte Partie" und führt ab. Dann ist für beide Schluss. Der nicht abgeführte Paukant hat dann einfach Glück gehabt (bei Moralabfuhr) oder war schlichtweg gut im Fechten (bei medizinischer Abfuhr). Bei Moralabfuhr war nicht der "Schläger" Grund für die Abfuhr - oder höchstens indirekt - sondern die innere Einstellung des Fechtenden.--Rabe! 12:37, 5. Dez 2004 (CET)
- Zunächst sollte immer deutlich zwischen den Akteuren (Spieler, Trainer und Zuschauer, um in der Fussballsprache zu bleiben) unterschieden werden. Handeln können niemals ganze Organisationen, sondern immer nur einzelne Menschen (Spieler, Trainer und Zuschauer) als deren Mitglieder.
- Guter Hinweis! Wer ahnt schon, dass diese Entscheidungen teilweise während der Mensur auf die Schnelle (innerhalb von Sekunden) vom Mensurconvent per Abstimmung getroffen werden. Medizinabfuhr macht der Paukarzt allein.--Rabe! 21:45, 6. Dez 2004 (CET)
- "Mucken", "Kiesen", "Liegenbleiben". "Danebenfechten" muss natürlich erläutert werden, keine Frage. Sollte aber kein Problem sein.--Rabe! 12:37, 5. Dez 2004 (CET)
- "Regelverletzung": "Moralabfuhr" und "Technikabfuhr" müssen nicht aufgrund einer Commentverletzung erfolgen. Diese Bewertung obliegt oftmals ausschließlich dem Mensurconvent. Das müsste wohl näher erläutert werden Das ist anders als zum Beispiel bei allen Sportarten und unterscheidet die Mensur von Boxen oder Fußball.--Rabe! 12:37, 5. Dez 2004 (CET)
- Moralabfuhr bedeutet m.W. anscheinend, dass ein Kontrahent davonläuft oder von den Zuschauern ausgepfiffen wird oder 110 wählt. Technikabfuhr müsste noch erläutert werden (vielleicht wenn das Handy klingelt?).
- Stimmt, das muss erläutert werden.--Rabe! 21:45, 6. Dez 2004 (CET)
- "Selbsterhaltungstrieb": Das würde ich nicht so stehen lassen. Hier soll ja nicht der Selbsterhaltungstrieb abtrainiert, sondern auf eine andere Stufe gestellt werden. Es kann durchaus im Interesse des Selbsterhaltungstriebes liegen, unangenehme oder angsterzeugende Situationen durchzustehen. Manchmal kann ein Selbsterhaltungstrieb auch "ungesund" sein. Zum Beispiel hätte ein ungesunder Selbsterhaltungstrieb die Männer des 20. Juli (von denen trugen viele Mensurschmisse) von ihrer Aktion abgehalten. Zivilcourage steht auch manchmal dem Selbsterhaltungstrieb entgegen.--Rabe! 12:37, 5. Dez 2004 (CET)
- Es gibt Situationen, in denen es sinnvoll ist, gegen den Selbsterhaltungstrieb zu handeln. Wenn beispielsweise Feuerwehrleute ein brennendes Haus betreten, um Menschenleben zu retten. Wenn Spezialkräfte der Polizei eine Geisel befreien. Oder wenn es darum geht, im Dschungelcamp zu bleiben bzw. in eine schlagende Verbindung aufgenommen zu werden ;-)
- "Selbstbewusstsein": Es ist nicht Zweck der Mensur, Selbstbewusstsein zu entwickeln.--Rabe! 12:37, 5. Dez 2004 (CET)
- Das Fechten stärkt Selbstbewußtsein und Selbtsbeherrschung (sic!) [1]
- Die Mensur stellt nach wie vor für jeden Fechter eine Ausnahmesituation dar, die nicht nur ein hohes Maß an Überwindung, sondern auch Mut und Selbstbewusstsein erfordert [2]
- Die Mensur sollte den Mut stärken und das moralische Selbstgefühl erhöhen, sowie die Selbstbeherrschung üben.[3]
- Wenn dieses Relativieren von Stresssituationen und die daraus resultierende Aufwertung des Selbstwertgefühls von Außenstehenden als Arroganz aufgefasst wird... und damit das populäre Bild vom Corpsstudenten als "elitär", versnobt, und überheblich prägte... mag das schon der Fall sein.[4]
- Wenn die Mehrheit das meint, muss das wohl stimmen. --Rabe! 21:45, 6. Dez 2004 (CET)
- Jede Herausforderung dient einem Zweck. Kreuzworträtsel trainieren die Intelligenz, Schach fördert die strategische Planung und Fechten ... (siehe Zitate) ... hat anscheinend keinen praktischen Nutzen, sonst würde es zum Trainingsprogramm von Feuerwehr und Polizei gehören. Tragende Säulen der menschlichen Gesellschaft gibt es auch bei nichtschlagenden Verbindungen, nichtkorporierten Studenten und Nichtakademikern (siehe z.B. Friedrich Ebert oder Joschka Fischer, der dem UN-Sicherheitsrat, aber keiner Philisterkneipe vorsitzen darf).
- Stimmt, der Joschka Fischer hat zu seiner Studentenzeit lieber auf Polizisten eingeschlagen... Und hat es in der Partei weiter gebracht als sein Parteifreund Rezzo Schlauch, der bei einer Burschenschaft den Mensurschläger geschwungen hat. Das gibt zu denken. --Rabe! 21:45, 6. Dez 2004 (CET)
- Im Gegensatz zu Benutzer:Thomas7 betrachte ich meine Änderungsvorschläge lediglich als Anregung für einen neutralen Artikel und keinesfalls als persönlichen Feldzug. Deshalb wünsche ich Euch viel Spaß beim Ausbau der Universitäts- und Verbindungsgeschichte und werde mich bald wieder auf meine anderen Lieblingsthemen konzentrieren :-) 217.225.137.11 20:19, 6. Dez 2004 (CET)
- Aber hier ist es auch lustig! Danke für die Anmerkungen! Sobald der Artikel entsperrt ist, kümmere ich mich darum. --Rabe! 21:45, 6. Dez 2004 (CET)
Einleitungssatz
[Quelltext bearbeiten]Da der meines Erachtens immer noch angestrebte Stil anstrebt, mit einem allgemeinverständlichen, möglichst aussagekräftigen Satz zu beginnnen, schlage ich für alle Artikel über verbindungsstudentische Begriffe, die in der heutigen Sprache außerhalb der Verbindungen außer Gebrauch gefallen sind, vor, so zu beginnen:
- In der Gruppensprache der Studentenverbindungen bezeichnet ...
Damit wäre das Vorgehen äquivalent zur Behandliung der wissenschaftlichen Fachsprache in ähnlichen Fällen
- In der Mathematik bezeichnet ...
Pjacobi 11:32, 7. Dez 2004 (CET)
- Sehr sinnvoller Vorschlag! --Rabe! 11:37, 7. Dez 2004 (CET)
Qualitätssicherung
[Quelltext bearbeiten]Ich kann allem hier gelisteten nur zustimmen - da wir aber mittlerweile 2006 schreiben, glaube ich dem "ich werde das in Angriff nehmen" nicht mehr und selbst machen kann ich es nicht, dafür fehlt mir definitv der Durchblick. -feba 00:36, 12. Feb 2006 (CET)
- Jetzt besser? --Rabe! 11:40, 22. Feb 2006 (CET)
außenstehende
[Quelltext bearbeiten]jetzt weiß ich wieder, warum ich mich seit jahren den verbindungsthemen ferngehalten habe: sachen wie "Nur vor diesem, für Außenstehende komplexen Hintergrund kann auch der Vorgang der „Abfuhr“ verstanden werden." sind nicht NPOV, kommen unnötig pseudo-elitär rüber und lassen meine fußnägel hochrollen. --JD {æ} 17:20, 14. Mär. 2010 (CET)
- Meiner Ansicht nach ist das weniger "pseudo-elitär", sondern eher "Meta-Geschwurbel". Ich habe die Formulierung mal rausgenommen. Ansonsten ist der Artikel aber ein ehrlicher Versuch, ein umstrittenes Thema OMA-mäßig rüberzubringen. Das ist gar nicht leicht, wenn man sich mal selbst überlegt, welche Gedankengänge da eigentlich ablaufen. Als Insider ist man wirklich versucht, das alles durch Fachvokabular abzukürzen. Wenn man Fachvokabular vermeiden möchte, merkt man erst, wie lang die Erklärung wird. Wikipedia ist daher eine echte Herausforderung.--Rabe! 18:25, 14. Mär. 2010 (CET)