Toots Hibbert
Frederick „Toots“ Hibbert (* 8. Dezember 1942 in May Pen, Clarendon Parish, Britisch-Jamaika als Frederick Nathaniel Hibbert; † 11. September 2020 in Kingston) war ein Ska- und Roots-Reggae-Sänger und Kopf der Band Toots & the Maytals.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Toots Hibbert wuchs als jüngstes von sieben Geschwistern auf und erhielt seine musikalische Ausbildung durch das Singen von Gospels in einem Kirchenchor.
Als Teenager verließ er seinen Heimatort und zog in die Hauptstadt Kingston. Dort traf er auf Raleigh Gordon und Jerry Matthias und gründete mit ihnen die Maytals (auch als Toots & The Maytals bekannt). Die Gruppe wurde in den 1960er Jahren eines der populärsten Gesangsensembles Jamaikas und arbeitet mit berühmten Produzenten wie Coxsone Dodd, Prince Buster, Leslie Kong, Sonia Pottinger, Vincent Chin, Richard Khouri und Byron Lee. Im Jahr 1966 wurde Toots wegen Marihuana-Besitz festgenommen und zu 18 Monaten Gefängnishaft verurteilt. Nach seiner Haftentlassung veröffentlichte er den Song 54-46 That’s My Number (die Nummer, die er während seiner Inhaftierung trug) und landete damit einen Riesenhit.[2]
Hibbert war einer der ersten Künstler, die das Wort „Reggae“ benutzten. Seine Single von 1968 Do The Reggay, ein früher Reggae-Song, gilt als erste Erwähnung des Worts auf Schallplatte.
Hibbert spielte auch in dem wegweisenden jamaikanischen Film The Harder They Come (1972) mit.
Zuletzt machte Hibbert mit seiner Band regelmäßig Tourneen um die ganze Welt.
Toots Hibbert starb am 11. September 2020 an den Folgen einer COVID-19-Infektion in Kingston.[3][4]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004 gewann er einen Grammy für das beste Reggae-Album.
- 2008 listete der Rolling Stone Hibbert auf Rang 71 der 100 größten Sänger aller Zeiten.[5]
- 2012 wurde er für seinen herausragenden Beitrag zur Entwicklung der jamaikanischen Populärmusik mit dem Order of Jamaica ausgezeichnet, dem vierthöchsten Orden des Landes.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Harder They Come, Regie: Perry Henzell, Jamaika 1972.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Toots Hibbert bei AllMusic (englisch)
- Toots Hibbert bei Discogs
- Toots & the Maytals bei Trojan Records
Musikbeispiele
- Toots & The Maytals: Broadway Jungle auf YouTube
- Toots & The Maytals feat. Byron Lee & The Dragonaires: 54-46 That’s My Number auf YouTube
- Toots & The Maytals: Do The Reggay auf YouTube
- Toots & The Maytals: Winterland (Full Concert, 15. November 1975) auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jem Aswad: Legendary Reggae Singer Toots Hibbert, Frontman of the Maytals, Dies at 77. In: Variety. 11. September 2020, abgerufen am 12. September 2020 (englisch).
- ↑ Marcel Anders: Zum Tod von Frederick „Toots“ Hibbert: Die letzte Ikone des Reggae, auf Deutschlandfunk.de vom 11. Oktober 2020.
- ↑ Jon Bilstein: "Toots Hibbert, Reggae Pioneer Who Infused Genre With Soul, Dead at 77 " rollingstone.com 12. September 2020
- ↑ Sheri-Kae McLeod: Toots Hibbert to be Buried in His Hometown in Clarendon. In: Caribbean News. 29. September 2020, abgerufen am 4. April 2021 (englisch).
- ↑ 100 Greatest Singers of All Time – Our 2008 list of the best vocalists ever, as voted on by a panel of 179 experts: 71 Toots Hibbert. In: Rolling Stone. 3. Dezember 2010, abgerufen am 9. August 2017 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Hibbert, Toots |
ALTERNATIVNAMEN | Hibbert, Frederick Nathaniel (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | jamaikanischer Musiker, Ska- und Roots-Reggae-Sänger, Kopf der Band Toots and the Maytals |
GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1942 |
GEBURTSORT | May Pen, Parish of Clarendon, Jamaika |
STERBEDATUM | 11. September 2020 |
STERBEORT | Kingston, Jamaika |