scharren
scharren (Deutsch)
BearbeitenPerson | Wortform | |||
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Präsens | ich | scharre | ||
du | scharrst | |||
er, sie, es | scharrt | |||
Präteritum | ich | scharrte | ||
Konjunktiv II | ich | scharrte | ||
Imperativ | Singular | scharre! | ||
Plural | scharrt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gescharrt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:scharren
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Worttrennung:
- schar·ren, Präteritum: scharr·te, Partizip II: ge·scharrt
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] bei Tieren: (mit den Gliedmaßen) den Erdboden nur an der Oberfläche mit oft wiederholten, schnellen, kratzenden Bewegungen aufwühlen, auch: mit der Schnauze, mit den Pfoten durch Kratzen ein Loch graben oder den Boden aufwühlen
- [2] umgangssprachlich: etwas durch Kratzen mit den Füßen oder einem Gerät (irgendwohin) fortbewegen
- [3] bildlich, salopp, abwertend: gierig das Geld zusammenkratzen/zusammenraffen
- [4] kratzende Geräusche durch wiederholtes Schleifen über eine Oberfläche mit den Füßen oder Krallen (oder Ähnliches) verursachen, besonders, wenn dadurch ein Missfallen ausgedrückt wird
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch scherren → gmh „kratzen, graben“, von althochdeutsch skerran → goh „(ab)kratzen“, seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; verwandt mit altsächsisch ofskerran → osx „abkratzen“, mittelniederländisch scarren → dum und scerren → dum, schwedisch skorra → sv „schnarren“; vergleiche mit lateinisch carrere → la „(Wolle) krempeln“, altslawisch krasta → cu „Kruste, Grind, Räude“, russisch короста (korosta☆) → ru „Krätze, Grind“, litauisch kar̃šti → lt „krempeln“ oder „hecheln“; dies aus indogermanisch *kars- „kratzen, striegeln, krempeln“.[1]
Synonyme:
- [1] graben, (umgangssprachlich:) buddeln, (für Hühner:) picken, wühlen
- [4] krallen, kratzen, reiben, schaben, scheuern, schürfen
Sinnverwandte Wörter:
- [2, 4] schlendern
- [3] hamstern, horten
- [4] jucken, krächzen
Gegenwörter:
- [1] einbuddeln, vergraben, zuschütten
- [2] eggen, verfestigen, zuscharren, zuschütten
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Die Hühner scharren im Sande nach Würmern.
- [1] „Wer vom Huhn abstammt, wird wie ein Huhn scharren.“[2]
- [1] Bei der Trüffelsuche scharrten die Schweine den Boden auf.
- [1] Die Rösser haben ungeduldig mit den Hufen gescharrt.
- [1] Ich hätte gedacht, daß einige mehr mit den Hufen scharren und es mir richtig schwer machen, die Formation zu benennen.[3]
- [1] Auf dem Friedhof wird eine Leiche ausgescharrt.
- [2] Der Bauschutt wurde auf einen Haufen gescharrt.
- [2] Auch gehört es zu den Aufgaben des Hausmeisters, vor dem Gemeindehaus die Herbstblätter in Haufen zu scharren.
- [2] Die neue Putzfrau kam mit den vielen Arbeitsaufträgen nicht zurecht, und hatte den Schmutz von einer Ecke in die andere gescharrt, um Zeit zu sparen.
- [2] Die Rentiere scharren den Schnee von den Flechten.
- [3] Der betagte Mann scharrt sein Geld zusammen.
- [4] Ein hungriger Hund scharrt an der Tür.
- [4] Auf dem alten Dachboden scharrt den Holzfußboden, wen man über ihn läuft.
- [4] Die traurigen Studenten scharrten langsam nach Hause.
Redewendungen:
- in den Startlöchern scharren — zum Aufbruch bereit sein
- mit den Hufen scharren — zum Aufbruch bereit, ungeduldig sein
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] im Sande scharren, mit den Hufen scharren
- [2, 4] mit Füßen scharren
- [2] mit den Schuhen scharren
Wortbildungen:
Übersetzungen
Bearbeiten [2] ?
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[3] bildlich, salopp, abwertend: gierig das Geld zusammenkratzen/zusammenraffen
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scharren“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „scharren“
- [1, 4] The Free Dictionary „scharren“
- [1–4] Duden online „scharren“
Quellen:
- ↑ Duden. Deutsches Universalwörterbuch. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007. ISBN 3-411-05506-5
- ↑ Liste Venezianischer Sprichwörter
- ↑ Welt-Online vom 13.01.2005: "Die Euphorie kann gar nicht groß genug sein — HSV-Trainer Doll hat Verständnis für hohe Erwartungen, kritisiert aber Spieler der zweiten Reihe"