Kuzma (deutsch: Bonisdorf[2]) ist der Name einer Gemeinde und ihrer namensgebenden Ortschaft in Goričko, dem hügeligen Teil der historischen Region Prekmurje in Slowenien.
Občina Kuzma Gemeinde Kuzma | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Übermurgebiet / Prekmurje | ||
Statistische Region | Pomurska (Murgebiet) | ||
Koordinaten | 46° 50′ N, 16° 5′ O | ||
Höhe | 218 m. i. J. | ||
Fläche | 22,9 km² | ||
Einwohner | 1.636 (2023[1]) | ||
Bevölkerungsdichte | 71 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 9262 | ||
Kfz-Kennzeichen | MS | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Gemeindeart | Občina | ||
Website |
Geografie
BearbeitenDie Kommune nimmt den nordwestlichen Bereich des Hügel- und Grabenlandes von Goričko ein und liegt unmittelbar am Dreiländereck zwischen Slowenien, Österreich und Ungarn. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Fläche von ca. 22,9 km² und grenzt an das österreichische Burgenland, an das ungarische Komitat Vas/Eisenburg und an die slowenischen Gemeinden Gornji Petrovci, Grad und Rogašovci.
Die Gemeinde Kuzma umfasst den bewaldeten Bereich um den Oberlauf des Lukaj-Baches mit seinen zahlreichen Quellgewässern bis zur Wasserscheide von Mur und Raab und setzt sich aus folgenden fünf Ortschaften zusammen:
- Dolič (ung. Völgyköz, dt. Niedergrablen)
- Gornji Slaveči (ung. Felsőcsalogány, dt. Ober Slabitsch)
- Kuzma (ung. Kuzma, dt. Bonisdorf)
- Matjaševci (ung. Szentmátyás)
- Trdkova (ung. Türke, dt. Türkau)[3]
Die Gemeindegemarkung ist sehr abwechslungsreich; in den Niederungen und entlang der Bachläufe, in Höhen von 250 bis 300 m, wechseln sich Wiesen und Äcker ab. An sanft abfallenden Hängen und Berglehnen bis 350 m werden Getreide, Mais und Kartoffeln angebaut. Vereinzelt sind auch Weingärten für den Hausgebrauch angelegt. Viele Obstbäume, Büsche und Hecken lockern die Anbauflächen auf. Die Höhen, Vreje 381 m, Zalka 362 m und das Dreiländereck Tromejnik 390 m, als höchste Erhebung der Gemeinde, sind bewaldet. Das gesamte Gemeindegebiet gehört dem Dreiländerpark Raab-Goričko-Őrség an.
Nachbargemeinden
BearbeitenÖsterreich | ||
Rogašovci | Gornji Petrovci | |
Grad |
Geschichte
BearbeitenDer Ort wird erstmals im Jahre 1387 urkundlich mit Zalocha und Zaloucha genannt und gehörte zur Herrschaft Dobra, dem heutigen Neuhaus am Klausenbach im südlichen Burgenland. Mit dem Erwerb dieser Herrschaft im genannten Jahr rundeten die Széchy ihren Besitz in der Region ab, denn schon 1365 waren sie Herren von Burg und Herrschaft Felsölendva (heute Grad) geworden.
Im 15. Jahrhundert soll die Ansiedlung eine Kapelle erhalten haben, die dann den Brüdern Cosmas und Damian geweiht wurde. Im Urbar der Herrschaft Dobra/Neuhaus von 1697 wird das Dorf unter 26 verzeichneten Ortschaften genannt. Die Herrschaft war zu diesem Zeitpunkt im Besitz der Familie Batthyány.
In einem Protokoll des Bistums Győr/Raab wird die Siedlung 1698 mit Szent Kozma bezeichnet und die Dorfkirche Sankt Cosmas und Damian als Filialkirche der Pfarre Felsölendva/Grad erwähnt. Die Filialkirche war Seelsorgezentrum für die Bevölkerung der Orte Fölsö et alsó Dolics/Dolič, Mattyásocz/Matjaševci und Szent Kozma/Kuzma.
Im Jahre 1890 wird das Dorf amtlich Kuzma bezeichnet und hatte 407 Einwohner, davon bekannten sich 297 als Slowenen, 88 als Deutsche, 4 als Ungarn, 18 gaben eine andere Nationalität an. Der Ort gehörte zum Bezirk Muraszombat (heute Murska Sobota) des Komitats Eisenburg/Vas.
Der Vertrag von Trianon schlug das Dorf dem Königreich SHS zu. Für den nun amtlich Kuzdoblanje genannten Ort wurden bei der Volkszählung am 31. Januar 1921 folgende Daten ermittelt: 471 Slowenen, 83 Ungarn und einer anderen Ethnie; von diesen 555 Bewohnern bekannten sich 362 zum katholischen und 193 zum evangelischen Glauben.
Bei der Zählung im Jahre 1931 wurden 549 Einwohner ermittelt, im Jahre 1961 waren es 532 und für das Jahr 1971 sind folgende Zahlen bekannt: 500 Einwohner, 109 Häuser, 112 Haushalte und 385 Dorfbewohner, die von Einkünften aus der Landwirtschaft lebten.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ivan Zelko, Historična Topografija Slovenije I. Prekmurje do leta 1500. Murska Sobota, 1982.
- Matija Slavič, Naše Prekmurje. Murska Sobota, 1999.
- Atlas Slovenije, Ljubljana 1985.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 22. Februar 2024.
- ↑ Lumtzer, Viktor / Melich, Johann; Deutsche Ortsnamen und Lehnwoerter des ungarischen Sprachschatzes. Quellen und Forschungen zur Geschichte, Literatur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer; Verlag der Wagnerschen Universitäts-Buchhandlung Innsbruck, 1900.
- ↑ Repertorium locorum objectorumque in XII. tabulis Mappae regnorum ... - János Lipszky (báró) - 1808