Ikarie XB 1

Film von Jindřich Polák (1963)

Ikarie XB 1 ist ein tschechoslowakischer Science-Fiction-Film von Jindřich Polák aus dem Jahr 1963, welcher in Schwarz-Weiß von den Filmstudios Barrandov gedreht wurde. Die Kinopremiere in der DDR war am 25. Oktober 1963, während der Film erstmals im westdeutschen Fernsehen von der ARD am 14. Februar 1981 gezeigt wurde. Der Film beruht auf dem Roman Gast im Weltraum (im Original Obłok Magellana (Die Magellansche Wolke), 1955) von Stanisław Lem, der im Abspann jedoch nicht genannt wird[1].

Film
Titel Ikarie XB 1
Originaltitel Ikarie XB-1
Produktionsland ČSSR
Originalsprache Tschechisch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 86 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jindřich Polák
Drehbuch Pavel Juráček
Jindřich Polák
Produktion Rudolph Wohl
Musik Zdeněk Liška
Kamera Jan Kališ
Schnitt Josef Dobřichovský
Besetzung

Handlung

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Am 26. Juni des Jahres 2163 begibt sich ein Forschungsraumschiff von der Erde auf eine jahrelange Reise zu einem Planeten mit erdähnlichen Eigenschaften, der sich im 4,3 Lichtjahre entfernten Sternsystem Alpha Centauri befindet. Die Ikarie XB 1, ein fast vollautomatisch funktionierendes Sternenschiff, erreicht beinahe Lichtgeschwindigkeit, wodurch aufgrund der Zeitdilatation für die Reisenden etwas mehr als zwei Jahre vergehen, aber auf der Erde 15 Jahre. Die internationale 40-köpfige Besatzung, bestehend aus weiblichen und männlichen Russen, Amerikanern, Engländern, Franzosen, Tschechen, Schweden und Deutschen, hat sowohl mit psychischen Problemen in der Enge des Raumschiffs zu kämpfen, als auch mit äußeren Gefahren. So wird ein wrackes irdisches Raumschiff aus dem 20. Jahrhundert mit durch Suizid zu Tode gekommener Besatzung entdeckt, das radioaktiv verstrahlt ist. Zwei Crewmitglieder der Ikarie XB 1 kommen bei dessen Erkundung durch die Explosion dort entdeckter und versehentlich von einem der Astronauten gezündeter alter Atomsprengköpfe ums Leben. Der Vorbeiflug an einem dunklen Stern, der eine lebensgefährliche Strahlung aussendet, bedeutet beinahe das Ende der Mission. Die geheimnisvolle Strahlung versetzt die Mannschaft des Raumschiffs in Tiefschlaf. Schließlich erreichen die Forscher den erdähnlichen, offenbar von intelligenten Lebewesen bewohnten Planeten im Alpha-Centauri-System, auf dem offenbar eine der irdischen vergleichbare Zivilisation existiert. An Bord des Raumschiffes wird ein Kind geboren, ein Astronaut stirbt an der Strahlung und ein Pilot läuft Amok.

Kritiken

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„Ein technisch schlichter Science-Fiction-Film, der sich vor allem für die psychologischen und sozialen Probleme der Menschen an Bord interessiert.“

Lexikon des internationalen Films: [2]

„IKARIE XB 1 ist zweifellos ein bemerkenswert eigenständiges Werk. Indem er die Weltraum-Klischees vermeidet,... erschafft Polak einen wirklich reifen und gewandten Film. Hier wird die SF eine Situation, in der psychologische und soziale Probleme ausgelotet werden können […] Die exzellenten Bauten von (Jan) Zazvorka tragen mindestens ebenso viel zum Erfolg des Films bei wie die Kameraführung ...“

Dario Magno in FOCUS ON THE SCIENCE FICTION FILM[3]

Die Spezialeffekte besorgten der Kameramann Jan Kališ sowie Mila Nejedly und Jirí Hilupy. Die Innenausstattung der Raumschiffrequisite wurde 1963 für den Kinderfilm Clown Ferdinand und die Rakete, der ebenfalls von Polák gedreht wurde, verwendet.

Überlieferung

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2008 erschien eine deutschsprachige DVD-Edition bei Edel SE.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Vgl. Karsten Kruschel: Leim für die Venus, S. 837–842
  2. Ikarie XB 1. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films. 7. Auflage. Heyne, 1997, ISBN 3-453-11860-X, S. 444.