Canal de Bourbourg
Der Canal de Bourbourg ist ein französischer Schifffahrtskanal, der im Département Nord in der Region Hauts-de-France verläuft.
Canal de Bourbourg | |
---|---|
Klappbrücke über den Canal de Bourbourg in Bourbourg | |
Gewässerkennzahl | FR: E42-0172 |
Lage | Frankreich, Region Hauts-de-France |
Länge | 21 km |
Erbaut | 1679 bis 1846 |
Beginn | Abzweig von der kanalisierten Aa bei Le Guindal |
Ende | Canal de Jonction in Dünkirchen |
Abstiegsbauwerke | Le Guindal, Bourbourg, Dünkirchen |
Häfen | Bourbourg, Dünkirchen |
Abzweigungen, Kreuzungen | Großschifffahrtsweg Dünkirchen-Schelde |
Kilometrierung | bei der Aa beginnend von Km 0 aufsteigend |
Talfahrt | Richtung Dünkirchen |
Schleuse an der Stadtgrenze von Dünkirchen mit Coudekerque-Branche, Blickrichtung Süden |
Geografie
BearbeitenDer Kanal verbindet den Fluss Aa mit den Hafenanlagen von Dünkirchen. Es handelt sich um einen Verbindungskanal mit einer minimalen Höhendifferenz von etwa vier Metern.
Verlauf und technische Infrastruktur
BearbeitenDer Kanal beginnt beim Ort Le Guindal in der Gemeinde Bourbourg, wo er Anschluss an die kanalisierte Aa hat. Er verläuft zunächst Richtung Osten, durchquert die Stadt Bourbourg und erreicht bei Coppenaxfort (Gemeinde Craywick) die Dérivation du Canal de la Haute-Colme, die heute Teil des Großschifffahrtswegs Dünkirchen-Schelde (fr: Liaison à grand gabarit Dunkerque-Escaut) ist. Der Canal de Bourbourg verläuft nun nach Nordost und ist für etwa zwei Kilometer selbst Teil dieses Großschifffahrtsweges. Jener zweigt danach aber nach Norden ab und führt unter dem Namen Dérivation du Canal de Bourbourg (auch Canal de Mardyck genannt) zum Hafenbassin Mardyck im Westteil von Dünkirchen. Der Canal de Bourbourg selbst verläuft indes durch die südlichen Vororte des Großraums Dünkirchen, schwenkt dann scharf nach Norden ein und mündet in Dünkirchen in den Canal de Jonction, wo er seine Fortsetzung im Canal de l’Île Jeanty hat. Er ist rund 21 km lang und hat 3 Schleusen.
Seine Streckenführung lässt sich in folgende Abschnitte unterteilen:
- Westabschnitt, zwischen dem Tal der Aa und dem Großschifffahrtsweg Dünkirchen-Schelde
- In diesem Bereich sind zwei Schleusen in Betrieb, deren Abmessungen dem Freycinet-Format entsprechen (39 × 5,20 m). Die Passage ist somit nur Pénichen oder kleineren Schiffen möglich. Dieser Abschnitt ist daher wirtschaftlich nur mehr von geringer Bedeutung.
- Mittelabschnitt, als Teil des Großschifffahrtsweges Dünkirchen-Schelde
- Hier können Binnenschiffe mit einer Ladekapazität bis zu 3000 Tonnen verkehren, es gibt keine Schleusen. Dieser Bereich wird von der Schifffahrt intensiv genutzt.
- Ostabschnitt, zwischen Spycker und dem Beginn der Kanäle Canal de Jonction und Canal de l’Île Jeanty
- An der Hafeneinfahrt des Canal de l’Île Jeanty gibt es eine Schleuse mit der Abmessung von 80 × 8,20 Metern. Eine wirtschaftliche Nutzung ist als Zubringer zum Großschifffahrtsweg gegeben.
Koordinaten
Bearbeiten- Ausgangspunkt des Kanals: 50° 56′ 15″ N, 2° 9′ 4″ O
- Endpunkt des Kanals: 51° 1′ 41″ N, 2° 21′ 58″ O
Orte am Kanal
Bearbeiten- Le Guindal, Gemeinde Bourbourg
- Bourbourg
- Coppenaxfort, Gemeinde Craywick
- Spycker
- Grande-Synthe
- Cappelle-la-Grande
- Coudekerque-Branche
- Dünkirchen
Geschichte
BearbeitenDer Bau des Kanals wurde durch ein Dekret Ludwigs XIV. am 26. Juli 1670 verfügt. Die Arbeiten begannen 1679, geplant wurde der Kanal vom Architekten und Festungsbaumeister Vauban. Der Aushub des Grabens wurde von 30.000 Männern durchgeführt. Eingeweiht wurde der Wasserweg im Jahr 1846.
Weblinks
Bearbeiten- Canal de Bourbourg bei SANDRE (französisch)
- Eintrag im Projekt Babel (französisch)
- Datenblatt des Canal de Bourbourg bei SANDRE (französisch), abgerufen am 5. September 2011
- Histoire & Patrimoine des Rivières & Canaux, abgerufen am 5. September 2011
- Histoire de Dunkerque Sous les rois de France - Louis XIV, (französisch), abgerufen, am 5. September 2011
- Landkarte von geoportail.fr (1:16.000), abgerufen am 9. Oktober 2011
- David Edwards-May: Binnengewässer Frankreichs, alle schiffbaren Flüsse und Kanäle. Edition Maritim, Hamburg 1997, ISBN 3-922117-61-9.